Fachtagung 2014

Die 3. Fachtagung des Bundesverbands der Familienzentren fand am Donnerstag 20.11. 2014 in den Räumen der VHS Bielefeld statt. Etwa 120 Personen aus allen 16 Bundesländern trafen sich zum Mitdenken am Thema: “Familienzentren − wer bestimmt, was das ist?“.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Wirbelwind gGmbH, einer Einrichtung der Lebenshilfe Bielefeld, und der Karl Kübel-Stiftung für Kind und Familie mit Sitz in Bensheim.

Frau Karin Schrader, Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld, eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die Interessen der Stadt Bielefeld für Familienzentren. Sie zeigte sich hocherfreut darüber, dass der Bundesverband als Austragungsort der Fachtagung die Stadt Bielefeld ausgewählt hatte.

Sie übergab das Wort an Frau Gudrun Schmidt, Referatsleiterin im Referat Familienzentren im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. „Wir beantworten Ungleichheit mit Ungleichheit“ war einer ihrer markanten Sätze, die ihr Engagement für Vielfalt und Chancengerechtigkeit verdeutlichte und das sie auch als Grundlage für den Erfolg der Ausweitung des Programms „Familienzentren“ in Nordrhein-Westfalen sieht.

Der Vortrag von Prof. Dr. Michael Behnisch zum Thema „Aktuelle Familienbilder in der Diskussion-Familien zwischen Motivation, Abgrenzung und Engagement“ löste beim Publikum viele zum Schmunzeln anregende Wiedererkennungsmomente, aber auch Betroffenheit aus. Den ganzen Tag über bezogen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung immer wieder auf die Darstellung der öffentlich wahrgenommenen Familienbilder, die Prof. Behnisch mit „öffentliche Familie“, „Risikofamilie“, „aktivierte Familie“, „Projektfamilie“ und „erschöpfte Familie“ beschrieb.

An acht moderierten runden Tischen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend zu unterschiedlichen Thesen rund um die Frage „Was ist ein Familienzentrum und wer bestimmt, was dafür gehalten wird“. Die Auswahl der Blickwinkel wurde als vielfältig und umfassend wahrgenommen. Entlang der Schnittstellen der Arbeit mit Kindern und Familien in öffentlichen Einrichtungen wurde in allen Gruppen deutlich, dass es letztlich stets an den beteiligten Personen liegt, ob Familienzentren von den Familien als solche wahrgenommen werden. Die „vorurteilsbewusste Haltung“ gegenüber Menschen, der Abbau von Barrieren in und außerhalb des Zentrums, angemessene Zeit-, Raum- und Personal-Ressourcen und vor allem das Zulassen von Kooperation und Kommunikation zwischen vielen Partnern an allen runden Tischen als zentrale Gelingensbedingungen für Familienzentren erkannt.

Den Abschluss der Tagung machte ein Akkordeon-Orchester der Musikschule Bielefeld, das die Zuschauer einmal um die Welt mitnahm.

Impressionen des Fachtags 2014